EMİR KÜLAN VAŞİ

Er war das wertvollste Glied des Kreises des Verehrten Emir Külals. Er war aus dem Dorf Vaşi ca 15 km enfernt von Buhara. Bevor er den Hodscha Alaeddin Gucdevani und den Verehrten Hodscha Bahaeddin Nakşibend erreichte, nahm er die Regeln des Zikirs von Emir Külal an.

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah erzählte:

- Der Verehrte Hodscha Alaeddin sagte: “Als ich den Verehrten Hodscha Emir Külan Vaşi traf, war ich sechzehn Jahre alt. Er war mit dem geheimen Zikir beschäftigt. Mich lud er auch zu dem geheimen Zikir ein

und riet mir, dass ich meinen Zustand verstecke und nicht einmal den Menschen, mit denen ich Knie an Knie sitze, meinen Zustand verrate. Er riet mir so eindringlich dazu, dass ich es als Warnung annahm. Falls die Menschen doch etwas über meinen inneren Zustand bemerken, sollte ich lieber mein Knie an ein Kissen stützen und so mit meinem Zikir weitermachen. Lange Zeit beschäftigte ich mich genauso mit dem Zikir. In der Enthaltsamkeit und beim Aushungern des Nefs ging ich soweit, dass mein Gesicht fahl und ich schwach wurde. Meine Mutter und mein Vater machten sich Sorgen und gingen davon aus, dass ich krank sei und etwas vor ihnen verschweigen würde. Ich sagte, dass ich nicht krank sei. Sie machte ihre Jacke auf und zeigte ihren Oberkörper: ‚Wenn du mir die Wahrheit nicht sagst, sei dir meine Muttermilch verflucht.‘ Daraufhin erzählte ich ihr alles, nämlich dass dieser Zustand durch den Orden gekommen war.

Meine Mutter freute sich darüber sehr und lernte von mir die Regeln des Ordens. Sie beschäftigte sich mit den Worten von Tevhid (La ilahe illallah). Andererseits hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mein Geheimnis an meine Mutter verraten hatte. Ich erzählte alles dem Verehrten Emir Külan. Er lächelte und sagte: “Man hat deiner Mutter erlaubt, in diesem Orden zu arbeiten“. Meine Mutter beschäftigte sich eine zeitlang mit dem Zikir von Tevhid. 

Eines Tages, als mein Bruder in die Wüste gegangen war, rief meine Mutter mich zu sich. Ich sollte den Wasserkessel säubern und mit Wasser füllen. Das sei ihr Vermächtnis. Während ich beschäftigt war, nahm sie die rituelle Waschung vor und verrichtete zwei Rekat Namaz. Sie setzte sich mir gegenüber hin und bat mich, mit dem Zikir zu beginnen. Wir beide fingen an, Zikir zu machen. Es dauerte eine Stunde, bis meine Mutter plötzlich zusammenbrach und ihre Seele übergab.“