DIE WUNDER UND WUNDERTATEN DES VEREHRTEN HODSCHA

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Die heiligen Geschichten des Verehrten Hodscha teilten die Befugnismacht über Herrscher, Fürsten und viele andere mit. Diese Geschichten wurden nicht durch seine Kinder und Verwandten überliefert. Sie wurden durch seine Erzählungen von Zeugen verzeichnet.

Persönlich überliefert:

Die Gunst ist, den Willen für eine Arbeit einzusammeln. Man soll nicht das Gegenteil denken. Wenn die Gunst so ist, erreicht man seinen Wunsch. Die Aufgabe der Erzieher ist, gelegentlich das Nefs über die Gunst zu prüfen und die Beziehungen mit den Heiligen Namen abzumessen und festzustellen, wie weit die Wirkung ausgedehnt ist.

Persönlich überliefert:

- In jungen Jahren war ich mit Mevlana Sadeddin Kaşgari in Heri. Wir gingen auf Jahrmärkte und zu Ausstellungen, um über den Ringenden unsere Gunst und ihre Wirkung zu testen. Wem wir unsere Gunst schenkten, der wurde der Sieger. Dann schenkten wir anderen die Gunst, dieses mal wurde er Sieger. Eines Tages gingen wir wieder in die Arena. Damit keiner zwischen uns vorbeiging, hielten wir uns an den Händen. Wir postierten uns an einer Seite des Ringplatzes. Einer der Ringer war ein Riese wie eine Statue. Sein Gegner war schmächtig. Ich sagte zu Mevlana Sadeddin „Lass uns diesen Schmächtigen gewinnen lassen. Du zeigst die Gunst und ich helfe.“ Der Riese nahm den Schmächtigen und spielte mit ihm. Wir beide zeigten dem Schmächtigen unsere Gunst. Plötzlich wurde der Schmächtige anders. Er nahm den Riesen mit seinen Händen und hob ihn über seinen Kopf und warf ihn auf den Rükken auf den Boden. Die Menschen fingen an zu schreien und merkwürdige Laute von sich zu geben. Keiner konnte wissen, woher der Einfluss kam. Ich sah den Verehrten Mevlana an, seine Augen waren geschlossen. Ich stupste seinen Arm an und sagte: „Lass die Gunst sein, es ist alles vorbei“. Ich entfernte ihn vom Jahrmarkt.

Persönlich überliefert:

- Es ist nicht möglich, mit dem Koran zu streiten. Man kann genau so nicht gegen die Gunst der Heiligen ankommen. Man hat sogar gesagt, wenn ein Ungläubiger seinen Willen in einem Punkt sammeln würde, könnte er durch seine Gunst erfolgreich werden. Das hat mit dem Glauben und guten Taten nichts zu tun. Sowohl das reine Herz als auch schlechtes Nefs haben ihre Wirkung.

Man sagte dem Verehrten Hodscha im Traum:

- Scharia wird durch deinen Beistand stärker werden. Der Verehrte Hodscha dachte nach. Das kann nicht ohne Herrscher und Fürsten möglich werden. Aus diesem Grund ging er nach Semerkant, um mit dem Herrscher zu sprechen.

Sein Begleiter erzählte:

- Er verlangte ein Gespräch mit dem Herrscher. Damals war der Herrscher in Semerkant Mirza Abdullah. Als wir in Semerkant ankamen, kam ein Herr von Mirza dem Verehrten Hodscha entgegen. Der Verehrte Hodscha sagte: „Der Grund, warum wir hierher gekommen sind, ist, mit eurem Mirza zu sprechen.“ Dieser Herr antwortete dem Verehrten Hodscha anstandslos: „Unser Mirza ist ein achtloser junger Mann. Es ist überhaupt nicht leicht mit ihm zu sprechen. Was wollen die Derwische überhaupt mit dem Herrscher besprechen?“ Der Verehrte Hodscha regte sich über diese Antwort auf und sagte: „Uns wurde befohlen, mit dem Herrscher zu sprechen. Ich kam hierher nicht aus persönlichem Grund. Wenn euer Mirza so achtlos ist, wird man ihn auswechseln und einen mit Respekt hinbringen.“ Der Herr stand blamiert da und ging weg. Nachdem dieser Herr weggegangen war, schrieb der Verehrte Hodscha seinen Namen mit Tinte auf eine Mauer, er machte seinen Finger im Mund nass und wischte ihn wieder weg und sagte: „Unsere Arbeit darf von Herrschern und Fürsten nicht erwartet werden, lass uns gehen“. An dem Tag waren sie auf dem Weg nach Taşkent. Eine Woche später starb dieser Herr. Einen Monat später kam aus Turkestan Mirza Ebu Said und brachte Mirza Abdullah um und nahm seine Herrschaft an sich.

Einer der Zeugen:

- Ich war auf diesem Weg neu und am Anfang meines Zustandes. Ich war in Firket im Dienste des Verehrten Hodscha. Eines Tages verlangte er Papier und Stift und schrieb einige Namen auf dieses Papier. Er schrieb gerade den Namen ‚Sultan Ebu Said Mirza‘ und steckte ihn in seine Tasche. In der Zeit hörte man von Ebu Said Mirza nichts, er war weder bekannt noch namhaft. Einer der Gefährten war frech und mutig und fragte: „Sie haben einige Namen aufgeschrieben, aber den Namen Ebu Said Mirza haben Sie mit Achtung in die Tasche hineingetan. Wem gehört dieser Name und warum haben Sie sich so verhalten?“ Er erzählte: „Dieser Jemand ist derjenige, der uns, euch, Semerkant, Taşkent und Horasan zu seinen Staatsbürgern machen wird.“ Einige Zeit später hörte man in Turkestan den Namen ‘Mirza Ebu Said’. Also dieser Herrscher sah in seinem Traum den Verehrten Hodscha Ahmed Yesevi. Im Traum las der Verehrte Hodscha Ahmed Yesevi noch den Namen des Verehrten Hodscha Ubeydullah und prägte sein Gesicht in den Kopf des Herrschers. Als er wach wurde, suchte er nach dem Verehrten Hodscha. Man sagte: „Richtig! Es gibt in Taşkent so einen Heiligen, nach ihm suchen Sie!“ Der Herrscher stieg auf sein Pferd und ritt mit seiner Gefolgschaft und ritt nach Taşkent. Als der Verehrte Hodscha hörte, dass der Herrscher nach Taşkent kommt, ging er nach Firket. Der Herrscher bekam dies mit und ritt Richtung Firket. Der Verehrte Hodscha empfing den Herrscher in der Umgebung von Firket. Als der Herrscher den Verehrten Hodscha ansah, schrie er: „Das ist er, den ich in meinem Traum sah!“ Er stieg sofort von seinem Pferd herunter und verbeugte sich vor dem Verehrten Hodscha und nahm eine ehrerbietige Haltung an. Der Verehrte Hodscha zeigte Interesse und unterhielt sich mit dem Herrscher. Mirza verlangte durch den Reiz des Sohbets von dem Verehrten Hodscha ‘Fatiha’ (Sure im Koran). Etwas später beugte sich Mirza, der Semerkant erobern wollte, vor den Verehrten Hodscha und erzählte sein Anliegen und bat um Hilfe. Der Verehrte Hodscha erzählte: „Wenn eure Absicht mit der Eroberung ist, die Scharia zu stärken und den Menschen Güte zu zeigen, wird der Sieg an eurer Seite sein.“ Mirza versprach, dass er Scharia stärken wird und den Menschen gegenüber Gutes tun wird. Er nahm die Antwort „Geht hin! Der Erfolg ist bei euch!“

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Der Verehre Hodscha sagte Mirza Ebu Said: „Wenn Sie Feinden begegnen, greifen sie nicht an, bevor nicht ein Kräheschwarm hinter euch auftaucht. Sobald die Krähen auftauchen, können sie angreifen.“ Die Soldaten der beiden Seiten bereiteten sich gegenüber vor. Der erste Angriff kam von Seiten Mirza Abdullahs. Die Kavallerie des Mirza Abdullah griff den linken Flügel von Mirza Ebu Said an und es sah so aus, als würden sie den linken Flügel vernichten. Er bereitete sie für den rechten Flügel mit gleichem Angriff vor. Plötzlich flog hinter Ebu Said Mirza ein Schwarm von Krähen Richtung gegnerische Seite. Als der Herrscher Ebu Said und seine Soldaten dieses Wunder sahen, bekamen ihre Herzen Kraft und Sicherheit und sie griffen vom Zentrum aus an. Beim ersten Angriff gingen die Reihen der Gegner auseinander. Mirza Abdullah wedelte mit seinem Schwert in der Mitte umsonst. Er fiel vom Pferd herunter in den Schlamm. Sein Pferd trampelte auf ihn. Sofort trennten sie den Kopf vom Leib und verwirklichten den Sieg.

Ein Oberhaupt vom turkmenischen Stamm mit dem Namen Hasan Bahadır:

- Als der Herrscher Ebu Said die Soldaten von Taşkent nach Semerkant schickte, war ich auch unter den Soldaten. An einem Wasserufer gerieten die Reihen durcheinander. Ich war in der Nähe des Herrschers Ebu Said Mirza. Unsere Soldaten waren ungefähr 7.000. Die Soldaten von Mirza Abdullah waren mehr und hatten bessere Waffen. Einige Soldaten von uns liefen zur gegnerischen Seite über. Mirza Ebu Said war deswegen sehr traurig. Mit Entsetzen und Staunen redete er mich an: „Oh Hasan! Sag… Was denkst du?“ Ich antwortete: „Ich sah den Verehrten Hodscha auch. Meine Sicherheit ist in Ordnung. Machen sie sich keine Sorgen, geben sie den Befehl zum Angriff.“ All die Soldaten griffen an. Innerhalb von einer halben Stunde waren die Feinde besiegt. An dem Tag wurde Semerkant erobert. Mirza Abdullah wurde von Soldaten umgebracht.

Persönlich überliefert:

- Als man auf Mirza Abdullah traf, blickte ich in Richtung Taşkent. Ich sah einen weißen Vogel vom Himmel herunterfallen. Man hatte ihn umgebracht. Ich verstand dies als Zeichen von Mirza Abdullah, der in diesem Moment umgebracht wurde.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Nach diesem Sieg nahm der Verehrte Hodscha die Bitte des Mirza Ebu Said an und ging nach Semerkant. Es kam die Nachricht, dass ein Verwandter des getöteten Mirza Abdullah, Mirza Babur, kommt, um mit einer großen Armee von Horasan den Mirza Abdullah zu rächen. Der Sieger, Sultan Mirza Ebu Said, war in Sorge und Hast. Er teilte seine Sorgen dem Verehrten Hodscha mit: „Es ist unmöglich, dass ich gegen diese Armee ankomme, was soll ich machen?“ Der Verehrte Hodscha beruhigte ihn und empfahl ihm, dem Feind, wo er sich befindet, entgegen zu gehen. Zu dieser Zeit wollte eine Gruppe von Gefährten des Mirza Ebu Said Vorbereitungen treffen, um den Mirza nach Turkestan zu entführen und ihn dort zu verstecken. Sie hatten die Sachen schon auf die Kamele beladen. Als der Verehrte Hodscha das sah, regte er sich über die Gruppe auf, die abhauen wollte. Er ließ die Sachen wieder von den Kamelen abladen. Er ging zu Mirza und warnte ihn: „Wohin gehst du? Haut ihr alle ab? Das braucht ihr nicht. Ich kann euer Problem hier lösen. Ich bürge dafür. Machen Sie sich keine Sorgen. Den Babur zu verdauen, zu besiegen, ist unsere Sache.“ Die Herren von Ebu Said waren besorgt und sagten: „Der Verehrte Hodscha möchte uns alle opfern.“ Aber Mirza Ebu Said dachte durch sein Vertrauen und seine Verbundenheit nicht so wie die Herren. Er entschied sich in Semerkant zu bleiben. Die Herren behaupten weiter: „Wir können mit einer kleinen Armee nicht gegen so eine große ankommen.“ Sie konnten Mirza Ebu Said nicht überzeugen. Nach der Empfehlung des Verehrten Hodscha ließ Mirza Ebu Said schwache und ruinierte Teile der Burg schnell reparieren und wartete auf den Feind. Endlich kam die Armee von Babur. Zu Vorderst war die Vorausabteilung unter dem Kommando von Halil Hindu. Diese Abteilung war von dem Rest der großen Armee ziemlich weit entfernt. Von der Stadt aus wurden sie angegriffen und wurden zerstreut. Mirza Babur kam näher und sah, dass Ebu Said Mirza sich auf das Innere der Burg zurückzog und sich richtig absicherte. Mirza Babur zog sich auch zu einer alten Burg zurück und scheute einen Gegenangriff. Die Soldaten, die er Proviant besorgen schickte, kamen verstümmelt zurück. Es fehlten den Soldaten entweder Nasen oder Ohren. Die Bauern aus Semerkant schnitten den Soldaten, die sie trafen, Ohren und Nasen ab. Unter den Soldaten von Babur entstanden Krankheit und Hunger. Es verbreitete sich die Pest unter den Tieren und den Pferde der Armee. Durch die Kadaver der Pferde war es in der Umgebung nicht mehr auszuhalten. Am Ende wollte Mirza Babur mit Ebu Said ein Abkommen treffen. Er schickte einen seiner Männer mit dem Namen Mevlana Mehmet Muamma zum Verehrten Hodscha. Die beiden verhandelten lange. Der Abgesandte sagte zum Verehrten Hodscha: „Unser Mirza ist sehr ehrgeizig und gütig, wo auch immer er angreift, erobert er es sofort, sonst kommt er nicht zurück.“ Der Verehrte Hodscha antwortet so: „Wenn es die Liebe und Achtung von Mirza Şahruh, Großvater des Mirza Babur, in unserem Herzen nicht geben würde, könnte das Ergebnis ganz anders aussehen. Ich war in Herat in der Zeit seines Großvaters. Er zeigte uns Liebenswürdigkeit und beschützte uns. Wir können dieses nicht übertreten.“ Der Abgesandte, Mevlana Mehmet Muamma, brachte das Gespräch zu Verhandlungen. Mirza Babur möchte sich mit Mirza Ebu Said einigen, deswegen fragte er den Verehrten Hodscha, ob Babur mit dem Verehrten Hodscha persönlich sprechen dürfe. Er sollte bitte von der Burg herausgehen und zum Hauptquartier kommen. Aber Mirza Ebu Said wollte nicht, dass der Verehrte Hodscha persönlich dorthin geht. Sie berieten sich und dann schickten sie einen der Gefährten, Mevlana Kaasım.

Persönlich überliefert:

- Später habe ich Mirza Ebu Said gefragt : „Als Mirza Babur mich sehen wollte, warum haben sie nicht erlaubt, dass ich gehe?“ Er sagte: „Mirza Babur ist intelligent und schlau, er kann sich sehr sympathisch zeigen. Ich hatte Angst, dass er ihr Herz erobert und wir ohne ihre Gunst bleiben würden.“

Persönlich überliefert:

- Mirza Babur kam mit einigen Ungläubigen nach Semerkant und er erzählte den Menschen: „Wir sind für eure Töchter und Söhne gekommen.“ Als ich das hörte, hatte ich Erbarmen mit den Menschen in Semerkant, weil es unter ihnen viele fromme Menschen gab. Aus dem Grund, um die Gruppe von Vergewaltigern loszuwerden, richteten wir unser Herz dahin, wo es nötig war. Um die Religionsfeinde loszuwerden, darf man die Gunst anwenden. Obwohl die Propheten ständig mit Tevhid in sich gekehrt waren, haben sie viel Gunst angewandt.

Persönlich überliefert:

- Ich hörte, dass Mirza Babur etwas von Tasavvuf verstehen würde. In seiner Gesellschaft fänden Gespräche über Tasavvuf statt. Er selbst würde auch fest an diese Gruppe glauben. Aber er stieg auf die alte Burg hoch und schrie mehrmals: „Die Heiligen haben keine Gunst. Die Heiligen haben keine Gunst.“ Und weiter: „Wir konnten Semerkant nicht erobern, aber wir verstanden es. Hodscha Ubeydullah zerstörte uns mit seiner Gunst, er kann kein Heiliger sein.“ Es war klar geworden, dass Mirza die Bedeutung dieser Worte nicht kannte. Wenn er sie gekannt hätte, hätte er nicht so gesprochen. Nämlich der Heilige erreicht solch eine Auflösung, dass seine sämtlichen menschlichen Eigenschaften im Nichtvorhandensein vermischt werden. Es gibt keine Spur von ihm selbst, was auch von ihm herauskommt, gehört nicht ihm. Folgender Vers,

وَمَا رَمَيْتَ إِذْ رَمَيْتَ 
Ve mâ rameyte iz rameyte

und dieser Vers

وَمَاقَتَلُوهُمْ وَلَكِنَّ اللَّهَ قَتَلَهُمْ
Vemâ katelehüm Velâ kinnallâhe katelehüm

geben die Bedeutung, wenn es nicht so gewesen wäre, hätte man die Macht der Propheten über die überwältigende Mehrheit nicht erklären können. Der Verehrte Noah und der Verehrte Hud haben ihre Stämme mit Wasser und Wind vernichtet.

Persönlich überliefert:

- Im Werk ‚Fütuhat‘ von Scheich Muhiddin-i Arabi steht: „Die Heiligen haben keine Gunst.“ Er meint damit, dass der Heilige an seiner Person und von sich aus keine Gunst besitzt. Sein Dasein hat weder eine Person noch sich selbst. Also muss man es so verstehen, dass die Gunst von Allah ist. Wer diesen Sinn nicht versteht, glaubt, dass der Heilige aus dem Grund gar keine Gunst besäße.

Dieses Mal kam Mahmud Mirza, Bruder von Semerkants Herrscher, Ahmed Mirza, um Semerkant zu erobern. Der Verehrte Hodscha schickte einen Brief an Mahmud Mirza.

„Die Großen haben die Stadt Semerkant als ‚Geschützten Ort‘ benannt. Die Geschichte schreibt genau so. Sie dürfen Semerkant nicht ins Auge fassen. Es passt nicht zu Ihnen. Dieser Bettler liebt Sie sehr. Ich tue nur meinen Dienst. Ich empfehle Ihnen, dass Sie darauf verzichten. Bis zum heutigen Tag haben Sie meinen Rat nicht angenommen. Sie haben sich nach Lust und Laune der Menschen verhalten. Meine Mahnungen haben Sie nicht in Betracht gezogen. Eine merkwürdige Situation. Die Menschen arbeiten nach ihrer Lust und Laune, ich arbeite für sie. In Semerkant gibt es viele fromme, gute und bedürftige Menschen. Sie sollten diese Menschen nicht ärgern und beleidigen. Es wäre nicht richtig. Es ist bekannt, was die gebrochenen Herzen verursachen. Man sollte davor Angst haben, die Herzen von frommen Muslimen zu verletzen. Dieser Bettler hat kein persönliches Interesse. Für Allah nehmen Sie die Bitte an. Sie und Ihr Bruder helft euch gegenseitig. Gewinnen Sie Allahs Güte und Einverständnis. Gemeinsam und einheitlich findet Ihr die richtige Richtung. Es gibt solche Diener Allahs, sie sind von Allah geschützt. Allah sagt: „Wer gegen sie Krieg führt, führt gegen mich Krieg.“ Es gibt viele Hadithe, die die gleiche Bedeutung wiederholen.

Persönlich überlieferte:

- Ich habe jemandem, der früher Fürst von Mirza Ebu Said war und sich später Mirza Mahmud anschloss, eine Nachricht geschickt: „Kehrt von der Starrköpfigkeit und Opposition zurück. Wissen Sie nicht, Hundertausende konnten gegen einen der Ahnenreihe, Hodscha Abdullhalik, nicht ankommen. Wer sie angreift, wird verlieren. Diese Gruppe von Menschen haben Befugnismacht, was sie sich wünschen, geht in Erfüllung.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Der Herrscher Mahmud Mirza und seine Fürsten nahmen Briefe und Mahnungen nicht ernst. Sie fingen an, Semerkant zu belagern. Es waren unzählige Soldaten, außerdem 4000 turkmenische Geleitsoldaten. Herrscher Ahmed konnte gegen diese Armee nicht ankommen. Er wollte fliehen und ging deswegen zum Verehrten Hodscha, um seine Erlaubnis zu erbitten. Der Verehrte Hodscha war in der Stadt in einer islamischen Hochschule. Er sagte zu Mirza: „Wenn sie fliehen, bleiben die Menschen in Semerkant ohne Oberhaupt und werden zu Sklaven. Bleiben sie hier und machen sie sich keine Sorgen. Dafür bürge ich. Wenn die Feinde nicht besiegt werden, trage ich die Verantwortung. Er ließ die Tür einer Zelle in der Schule öffnen und Mirza wurde darein gesteckt. Und er saß auf der Türschwelle. Er ließ eine große Umhüllung mit Proviant für mehrere Tage bringen. Er saß dem Herrscher gegenüber und versuchte ihn zufrieden zu stellen. „Falls Semerkant fallen würde, können sie ihre Familie in dieser großen Umhüllung mitnehmen und durch die gegenüber liegende Tür vor den Feinden flüchten.“ Anschließend ließ er die Gefährten, Mevlana Seyyid Hüseyin, Mevlana Kaasım, mich, Abdulevvel und Mevlana Cafer rufen und befahl: „Geht schnell! Steigt auf die Festungen der Stadtmauer. Bevor Mahmut Mirza und seine Soldaten nicht besiegt sind, kommt nicht zu mir. Falls diese Armee nicht besiegt wird, kommt ihr auch nicht.“

Mevlana Kaasım:

- Wir stiegen auf den Festungsturm und kehrten in uns. Es kam so ein Moment, in dem wir uns nicht mehr sehen konnten, nicht mehr zu finden waren. Wir haben es gesehen, dass wir nicht da sind. Es gab nur in der Mitte den Verehrte Hodscha. Als würde die ganze Welt mit dem Verehrten Hodscha erfüllt.

Ein Reiter aus dem Kriegsschauplatz:

- Wir waren das Regiment der Kavallerie, wir kämpften gegen die Soldaten von Mahmud Mirza. Die Feinde waren überlegen. Ich schaute gelegentlich auf den Festungsturm der Stadtmauern, auf der die Heiligen waren. Sie hatten ihre Köpfe auf ihre Brust gebeugt, still und regungslos saßen sie da. Die Schlacht dauerte lange an. Es war kurz davor, dass die Feinde beinahe siegten. Die Menschen in der Stadt waren hoffnungslos und wussten nicht, was sie machen sollten. Plötzlich kam aus der Richtung der Wüste Kıpcak ein schrecklicher Wirbelsturm. Der Wirbelsturm fuhr durch die Armee des Herrschers Mahmud, keiner konnte seine Augen öffnen. Die Menschen und Tiere fielen um. Zelte und Quartiere, Flaggen und Kleidung flogen in der Luft. Einige Dächer flogen wie vertrocknete Blätter, als wäre es der Jüngste Tag. In diesem Augenblick sprangen Herrscher Mirza Mahmud und ein Paar seiner Gefährten in den Graben und brachten sich in Sicherheit. Aber es kam ein riesiger Felsbrocken vom Berg herunter und rollte mit einem riesigen Krach in den Graben. Viele wurden im Graben zerdrückt. Durch den Krach des Felsbrockens flüchteten die Pferde der turkmänischen Kavallerie, dabei trampelten sie auf ihre Reiter. Es herrschte ein großes Durcheinander, jeder trampelte jeden, ein riesiges Chaos.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Der Mirza Mahmud war von diesem Chaos entsetzt. Er stieg auf sein Pferd und floh. Seine Armee floh hinter ihm her. Mirza Ahmed mit seinen Soldaten und die Menschen aus Semerkant verfolgten sie etwa 25 Kilometer weit. Wen sie erwischten, brachten sie um. Sie sammelten unzählige Waffen und Kriegsbeute. Nach diesem durch heiligen Segen errungenen Sieg standen die in sich gekehrten Leute auf und gingen zum Audienzort ihres Herrn, dem Verehrten Hodscha. Der Verehrte Hodscha holte den Mirza Ahmed aus der Zelle und schickte ihn in sein Schloss. Er ging glücklich nach Hause.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Die Befugnismacht und Wirkung des Verehrten Hodscha über die Herrscher waren sehr offen. Er erzählte selbst darüber.

Persönlich überliefert:

- Wenn ich ein Scheichtum eröffnet hätte, hätten die anderen Scheichs in meiner Zeit keinen einzigen Mürid mehr haben können. Aber man hat uns eine andere Aufgabe gegeben. Unsere Aufgabe war, die Muslime vor den Bösartigkeiten der Tyrannen zu schützen. Aus dem Grund halten wir Umgang mit den Herrschern. Deren Herz zu gewinnen und sie nach unseren Wünschen zu lenken, war unsere Aufgabe.

Persönlich überliefert:

- Allah schenkte uns so eine Kraft, dass, wenn ich es mir wünschen würde, ich den Herrscher von Hata, der sich als göttlich ausgibt, mit einem Brief beeinflussen könnte. So würde er seine Herrschaft aufgeben und barfuß und schlecht angezogen zur Schwelle meiner Tür kommen. Aber mit dieser Kraft und Macht warte ich für diese Aufgaben auf den Erlass von Allah. Auf unserer Stufe braucht man solch einen Anstand, dass man sich Allahs Willen unterwirft.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Eines Tages kam der Herrscher Ahmed Mirza ins Dorf Matürit, um den Verehrten Hodscha zu besuchen. Der Herrscher saß mit Anstand etwas entfernt auf beiden Knien vor dem Audienzort. Der Verehrte Hodscha führte mit dem Herrscher ein Gespräch, eins seiner Knie hochgestellt. Ein Moment umfasste den Herrscher die Würde des Verehrten Hodscha. Er fing an zu zittern und an der Stirn zu schwitzen. So ein großer Herrscher wurde durch die Befugnismacht vor den Augen der Mürids ausgestellt.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Der Verehrte Hodscha ließ den Herrscher Mahmud Mirza sich mit dem Ömer Scheich Mirza und mit dem Herrscher Ahmed Mirza nach der Schlacht versöhnen. Dieses Ereignis können wir im Werk ‚Silsile- tül Arifin‘ von Mevlana Mehmed Kaadi verfolgen: „Eines Tages kam eine Nachricht nach Semerkant. Ömer Scheich Mirza würde sich mit Mahmud Mirza, einen Fürst der Wüste Kıpcak, treffen und sich gegen Ahmed Mirza gemeinsam stellen. Der Herrscher Ahmed Mirza bereitete sich mit großer Macht gegen diese Allianz vor und nahm den Verehrten Hodscha mit sich. Unter den Menschen ging das Gerücht „Mirza bringt den Verehrten Hodscha für den Frieden.“ Der Verehrte Hodscha blieb 40 Tage unter den Soldaten. Als die beiden Seiten sich irgendwo trafen, war weder eine Schlacht noch ein Frieden zu sehen. Damit die Soldaten den Verehrten Hodscha nicht störten, reservierten sie in dem Quartier der Herrscher einen Platz für ihn. Der Verehrte Hodscha hatte dem Mirza gesagt: „Warum haben sie mich hierher gebracht? Wenn es um eine Schlacht geht, bin ich kein Soldat! Wenn es um Frieden geht, stehen sie seit Tagen tatenlos.“ Er wollte zurückgehen. Mirza hätte geantwortet: „Ich habe keinen Wunsch und keine Entscheidung außer ihrem Wunsch und ihrer Entscheidung. Das Urteil liegt in allen Sachen bei ihnen. Wir tun es so, wie Sie es wünschen.“ Der Verehrte Hodscha stieg auf ein Pferd und ritt los. Auf einen Befehl hin kam ein Regiment der Kavallerie hinter ihm her. Sie ritten Richtung Ömer Scheich Mirza und Herrscher Mahmud Mirza. Da diese auch benachrichtigt waren, kamen sie dem Verehrten Hodscha auf halbem Weg entgegen. Später gingen sie alle in die Stadt Şahruti. Der Verehrte Hodscha machte dem Herrscher Mahmud Mirza sehr viele Komplimente und schaute nur ihn während des ganzen Gespräches an. Danach haben Sie Friedenspunkte festgestellt: Die Soldaten der beiden Seiten sollten eine Reihe bilden. Zwischen den beiden Seiten sollte man ein Zelt aufbauen und in diesem Zelt sollten die Herrscher unter der Leitung des Verehrten Hodscha Friedensgespräche führen. Nach dieser Festlegung kehrte der Verehrte Hodscha zu Mirza Ahmed zurück und teilte ihm das Ergebnis mit. Am nächsten Morgen kamen die Soldaten von Herrscher Ahmed Mirza wie besprochen ohne Verwunderung, aber mit Waffen am vorbestimmten Ort an. Sie bildeten eine Reihe. Der Verehrte Hodscha ging in die Stadt Şahruti, um die anderen Mirzas zu holen. Die Befugnismacht des Verehrten Hodscha konnte man im Gesicht des Mirza Mahmud ablesen. Aber Ömer Scheich Mirza war etwas merkwürdig und reserviert. Der Verehrte Hodscha lud sie nach draußen ein. Mahmud Mirza kam mit Eifer. Der andere war berechnend. Der Verehrte Hodscha nahm es übel und warnte Mahmud Mirza, Ömer Scheich Mirza solle keine List und Tücke anwenden. Wie der Prophet der Propheten sagte: „Binde dein Kamel fest, dann vertraue Allah.“ Mirza Mahmud sammelte seine Soldaten wie die andere Seite ohne Rüstung, aber mit Waffen. Nach einer kurzen Zeit standen sich die Soldaten der Herrscher in einer Reihe gegenüber. Als man das Zelt in der Mitte aufbauen wollte, widersprachen alle drei Parteien „Es ist mir zu nah, Es ist mir zu weit.“ Der Streit wurde lang und länger. Der Verehrte Hodscha stand zwischen beiden Seiten. Er nahm sein Abdest am Mittag vor den Soldaten. Er schickte eine Nachricht zu Mirza Ahmed. „Ich bin allein und alt. Dass ich so viel Mühe auf mich nahm, ist nicht dafür, dass sie sich gegenseitig bekriegen. Ich habe nicht mehr Kraft als jetzt. Wenn ihr mir vertraut, lasst ihr diesen Streit. Egal wo man das Zelt aufbaut. Als Mirza Ahmed diese Warnung hörte, befahl er: „Verhindert nicht, das Zelt aufzubauen. Sie sollen es aufbauen, wo sie wollen. Mein Glaube und Vertrauen ist bei dem Verehrten Hodscha“. Das Zelt wurde aufgebaut. Der Herrscher Ahmed Mirza kam mit seinem Stab. Der Verehrte Hodscha drückte Mahmud Mirza die Hand. Danach brachte der Verehrte Hodscha den Ömer Scheich Mirza zu seinem älteren Bruder Ahmed Mirza. Ömer Scheich Mirza küsste die Hand seines älteren Bruders und berührte mit der Hand sein Gesicht und weinte. Die Anwesenden konnten ihre Tränen nicht aufhalten. Anschließend zogen sich die Herrscher ins Zelt zurück. Es war eine würdige Gesellschaft. Die Mirzas einigten sich in allen Punkten. Sie versprachen sich, gegeneinander kein Schwert zu ziehen. Der Vertrag wurde aufgeschrieben und von den Dreien unterzeichnet. Dem Vertrag nach ging die Stadt Taşkent unter der Leitung des Verehrten Hodscha von Ahmed Mirza auf Mahmud Mirza über. Es wurde ‘Fatiha’ vorgetragen und die Mirzas verabschiedeten sich und gingen weg.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Als der Verehrte Hodscha die Mirzas miteinander versöhnte, sah einer seiner Gefährten in der Endeckungwelt so ein Schild: Auf diesem Platz sind drei wilde Kamele… Alle drei wollen sich gegenseitig anbeißen und zerstükkeln. Der Verehrte Hodscha hält die Halfter der Kamele, damit sie sich gegenseitig nicht beißen.

Aus dem Werk von Mevlana Mohamed Kaadı:

- An diesem Tag wunderten sich die Menschen über die Befugnismacht des Verehrten Hodscha. Alle ohne Ausnahme bestätigten sie die Größe und Erhabenheit des Hodschas. Sie gestanden die Reife und Befugnismacht des Verehrten Hodscha ein. Nach dem Abkommen und Frieden sagte der Verehrte Hodscha zu Mahmud Mirza: „Sie gehen nach Taşkent, Ich komme auf einem anderen Weg, ich werde Sie einholen.“ Der Verehrte Hodscha und seine Gefährten machten sich auf den Weg zu ihrer Heimat. Unterwegs sagte er: „Was meinst du über diese Sachen? Wird man sie in die Bücher schreiben?“

Mevlana Necmeddin, Prokurist des Verehrten Hodscha:

- Eines Tages kamen wir als große Gemeinschaft, die Kamele mit Handelswaren voll beladen. Die Räuber schnitten unseren Weg ab. Die Menschen der Karawane waren entsetzt. Sie gingen davon aus, dass die Waren verloren seien und sie selbst Sklaven werden würden. Ich dachte für mich nach. Der Verehrte Hodscha vertraute mir diese Waren an. Es passt nicht zur Ehrgebietigkeit eines Mürids, die Waren im Kampf abzugeben. Die Waren einfach abzugeben, passt nicht zur Menschlichkeit und Tapferkeit. Am Besten sterbe ich beim Beschützen der Waren als Märtyrer. Mit diesen Gedanken ersuchte ich beim Verehrten Hodscha um Schutz und zog mein Schwert. In diesem Moment sah ich mich in der Gestalt des Verehrten Hodscha. Ich ritt gegen die Räuber und schwang mein Schwert. Plötzlich sah ich, dass die Räuber ihre Kamelen ließen und flüchteten, obwohl die Räuber in der Überzahl waren und ich nur den Märtyrertod wollte, nichts anderes. Die Menschen der Karawane wunderten sich über dieses Ereignis mehr als ich. Ich führte in meinem Leben nie Krieg und hatte keine Ahnung von Krieg. Ich verstand, dass diese Befugnismacht vom Verehrten Hodscha kam. Als ich zurückkehrte, erzählte ich ihm diese unglaubliche Geschichte bis ins kleinste Detail. Er sagte: „Wenn die Schwachen einem starken Feind begegnen, verlassen sie ihre Kraft und suchen in der Geistlichkeit eines Großen Schutz. Allah gibt denen eine Kraft, mit der man die Feinde der Religion besiegt.“

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Es gibt viel zu viele tragische Schicksale von denen, die gegenüber dem Verehrten Hodscha keinen Anstand hatten oder seine Gefährten ungerecht behandelten.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Einer mit dem Namen Scheich Zade İlyas, der sich als Mürschid ausgab, verhielt sich gegenüber dem Verehrte Hodscha unanständig. Eines Tages ging der Verehrte Hodscha durch die Felder vorrüber. Er sah einen Dreschplatz. Die Arbeiter schleuderten Weizen in die Höhe und trennten die Weizenkerne von der Streu. Der Verehrte Hodscha fragte, wem der Weizen gehören würde. Er bekam mit, dass der Weizen zu Scheich Zade İlyas gehörte. Er stieg von seinem Pferd und nahm eine Ähre und trennte das Korn von der Streu und schleuderte es. Als der Scheich Zade İlyas es mitbekam, wurde er sehr traurig und sagt: „Der Hodscha hat unseren Weizen dem Wind abgegeben.“ Richtig! Von jetzt an wird seine Ahnenreihe unterbrochen und zerstreut. Der Scheich Zade İlyas beschuldigt den Verehrten Hodscha, als würde er sich gegen Scharia verhalten.

Kaadi Ebu Nasr Taşkendi:

- In der Zeit des Verehrten Hodscha gab es viele Scheichs in Taşkent, die sich auf der Stufe der Erleuchtung als Kenner sahen. Sie waren auf den Verehrten Hodscha eifersüchtig und gegen ihn. Sie verschwanden nach und nach. Als der Verehrte Hodscha aus Bağistan nach Taşkent kam, beschäftigte er sich mit den Bewerbern der Erleuchtung. Es gab einen Scheich, der in den weltlichen und geistlichen Wissenschaften stark war. Er hatte viele Menschen um sich. Als er die Befugnismacht des Verehrten Hodscha sah, platzte er vor Neid. Er ging in die Gesellschaft des Verehrten Hodscha, um den Verehrten Hodscha in seine Befugnismacht zu nehmen und ihn zu blamieren. Er richtete seine Augen auf den Verehrten Hodscha und wollte eine große Last, die er nicht tragen konnte, auf ihn übertragen. Der Verehrte Hodscha verdrängte diese Befugnismacht. Es verging eine Stunde. Plötzlich stand der Verehrte Hodscha auf und näherte sich dem Scheich. Er zog das Handtuch, das neben dem Scheich lag und schlug damit auf sein Gesicht und sagte: „Warum beschäftige ich mich mit jemandem, der sein Hirn zerstört hat?“ und ging weg. Nach dieser Entgegnung verlor sich der Scheich und wälzte sich auf dem Boden. Er verlor seinen Verstand und damit sein ganzes Wissen. Er verlor sein Gleichgewicht und wurde geistig so gestört, dass er auf den Basaren völlig nackt herumlief.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Der Mufti aus Semerkant lästerte über den Verehrten Hodscha alles mögliche… Eines Tages lästerte er in seiner Gesellschaft wieder über den Verehrten Hodscha. Einer der Anwesenden sagte ihm: „Das, was sie da machen, ist üble Nachrede. Es ist eine schlechte Sache und gegen Allah. Sie können es auch bestätigen, falls der Verehrte Hodscha kein reifer Heiliger sein sollte, ist er doch ein würdiger Mensch. Ist es angebracht, die Vorzüge dieses Menschen nicht anzusehen?“ Plötzlich wurde der Lästerer anders und gestand einfach: „Sie haben recht! Aber was soll Ich tun? Mein Nefs lässt mich nicht, zwingt mich so zu reden.“ Alle Anwesenden wunderten sich.

Aus dem Werk von Mevlana Kadızade, persönlich überliefert:

- Als die Nachricht von dem Tod des Herrschers Ebu Said kam, traf ich diesen Mufti. Er blickte woanders hin und sagte mit provokanter Stimme: „Esselamü Aleyküm.“ Er hielt nicht an, er ritt weiter, obwohl wir uns zwei Tage zuvor getroffen hatten und er viel Interesse zeigte. Später verstand ich die Absicht seines Verhaltens. Ein paar Tage später erfuhr ich, dass der Mufti mit den Großen der Stadt einig geworden war, nicht mehr in unsere Gesellschaft zu kommen und unseren Worten keine Beachtung mehr zu schenken. Er überredete viele dazu, dass man nicht die Worte und die Gesellschaft des Verehrten Hodscha beachten sollte. Er wollte sogar ein Fetwa herausgeben, dass unsere Eigentümer beschlagnahmt werden sollten.

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Der Mufti mit dem Namen Hodscha Mevlana spannte überall die Intrigen gegen den Verehrten Hodscha. Er erzählte, dass der Verehrte Hodscha materielle Sachen, Geld und Eigentümer einkaufen würde. Er hätte nichts anderes im Sinn und benannte ihn als Fälscher. Am Ende verlor er sein Ansehen und blieb allein, elendig und zerstreut und obwohl er in so einem erbärmlichen Zustand war, sagte er: „Dass ich elendig bin, interpretiert nicht so, als würde es eine Wundertat des Hodschas sei“. Recht zu geben kam ihm nicht in den Sinn. Er bekam einen schrecklichen Durchfall und starb in seinem Kot. Kurz vor seinem Tod gestand er seinen Fehler. Er sagte, dass er sich seinem Nefs hingegeben hatte und bat den Hodscha um Vergebung. Einer der Zeugen erzählte alles, was der Mufti dem Verehrten Hodscha sagte. Er sagte: „Ich erzählte alles dem Verehrten Hodscha, er wurde sehr traurig. Ich fühlte, dass er seinen Fehler begnadigen und ihm vergeben wird.“